Ihr Schimmel Ratgeber

Ratgeber für Luftfeuchtigkeit und Schimmel

Wir verbringen die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Schlafzimmer, Büro und Schulgebäude sind dabei die am längsten benutzen Räume. Aus diesem Grund wird empfohlen, speziell dort auf ein gesundes Raumklima und Schimmel zu achten.


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Luftfeuchtigkeit und Schimmel Ratgeber

Idealzustand

Was beeinflusst unser Wohlbefinden?

Wir verbringen die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Schlafzimmer, Büro und Schulgebäude sind dabei die am längsten benutzen Räume. Aus diesem Grund wird empfohlen, speziell dort auf ein gesundes Raumklima zu achten. Ob wir uns in einem Raum behaglich fühlen, hängt neben den baulichen Gegebenheiten und persönlichen Empfinden von den Klimabedingungen im Raum ab. Wesentliche Faktoren für ein gesundes Raumklima sind:

  • Raumtemperatur
  • Oberflächentemperatur: Wände, Böden, Decken, Fenster
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftbewegung
  • Luftqualität
    • Sauerstoffgehalt
    • Gerüche, Schimmelsporen, Schadstoffe
    • Tabakrauch, Reinigungsmittel, Staubsauger
    • Chemikalien, Putzmittel
    • Klebstoffe aus Möbeln, Böden und Baustoffen

Mit einem richtigen Lüftungs- und Heizverhalten können Sie diese Faktoren zu Ihren Gunsten beeinflussen!


Unser Wohlfühlbereich hängt allerdings nicht nur von Temperatur oder Luftfeuchtigkeit ab, sondern beide Faktoren in ausgewogenem Verhältnis zueinander bestimmen den optimalen Bereich. Sind bei Ihnen beispielsweise die Wände wegen einer schlechten Außenisolierung kalt, muss die Lufttemperatur umso höher sein, damit Sie sich in dem Raum wohlfühlen. Bei feucht-kalter Luft als Dauerzustand kann es zu rheumatischen Erkrankungen kommen. Eine länger dauernde Unterschreitung der Luftfeuchtigkeit von 35% bedeutet eine Funktionsbeeinträchtigung der oberen und unteren Atemwege.

Behaglichkeitsbereich Luft

Wussten Sie:

Bewusstes Heizen und Lüften sorgt nicht nur für eine gesunde Raumluft, sondern hilft Ihnen auch beim Energiesparen! Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1° C senkt die Heizkosten um rund 6 Prozent. Konkret bedeutet das: Verringern Sie die Raumtemperatur von 24° C auf 20° C und sparen Sie zwischen 20 und 25 Prozent Heizkosten.

Woher kommt zu hohe Luftfeuchtigkeit?

Wer versursacht eigentlich die Luftfeuchtigkeit?

Allein schon beim Atmen gibt der menschliche Körper Wasser an die Luft ab. Dazu kommt die Feuchtigkeit durch Kochen, Baden, Dusche, Wäschetrocknen usw. Bei einer vierköpfigen Familie werden im Durchschnitt täglich ca. 10 Liter Wasser produziert.

Mensch 1,0 bis 1,5 Liter
Kochen 0,5 bis 1,0 Liter
Wäschetrocknen 1,0 bis 1,5 Liter
Duschen 0,5 bis 1,0 Liter
Topfpflanzen 0,5 bis 1,0 Liter

Um 10 Liter Wasser aus Innenräumen abzutransportieren, müssen mehrere Kubikmeter Luft täglich bewegt werden. Dazu kommt noch die Restbaufeuchte bei Neubauten. Aus Kosten- und Zeitgründen wird heutzutage darauf verzichtet, einen Rohbau über den Winter austrocknen zu lassen. Zudem verzögern manche Beschichtungen an Wänden den Trocknungsprozess erheblich (z.B. Kunstharzdispersionsfarbe).

Tipp:

Verwenden Sie bei Neubezug von Wohnungen keine Tapeten, sondern eine diffusionsoffene Wandfarbe. Lassen Sie sich in Ihrem Farbengeschäft oder Baumarkt entsprechend beraten. Heizen Sie am Anfang mehr und lüften Sie öfters am Tag durch. Stellen Sie Ihre Möbel nicht direkt an eine Mauer, sondern halten Sie einen Abstand von ca. 5-10cm ein.

Reduktion des natürlichen Luftaustausches bei dichten Fenstern und Türen

Hochdichte Fenster und Türen sind in verschiedener Hinsicht vorteilhaft: man spart Energie und beugt Zugerscheinungen vor. Das Heizkosten- und Energiesparbewusstsein ist bei vielen Wohnungsnutzern gut entwickelt. Geld sparen und sich auch das Lüften ersparen?

Ganz so einfach ist es leider nicht:

Als negative Begleiterscheinung von dichten Fenstern und Türen tritt heute vermehrt Feuchtigkeit und in Konsequenz Schimmelbildung in Neubauten oder Sanierungen auf. Auch die Konzentration von schädlichen oder mindestens belästigenden Luftbeimengen (Kohlendioxid, Formaldehyd,...) in der Raumluft ist signifikant steigend. Heutzutage muss der hygienisch notwendige Mindestluftwechsel durch manuelles Lüften erreicht werden. Was früher sozusagen automatisch durch undichte Fugen geschah, muss bei neuen Fenstern jeder Wohnungsnutzer jetzt laufend selbst durchführen.

Wenn man aus Behinderung oder Bequemlichkeit auf richtiges Lüften verzichtet, riskiert man seine Gesundheit auf Grund schlechter Luft und die Gefahr von Schimmelbildung, da die erzeugte Luftfeuchtigkeit im Raum bleibt.

Luft speichert Feuchtigkeit - aber nur begrenzt!

Luft kann nur einen bestimmten Anteil an unsichtbaren Wasserdampf aufnehmen. Wird dieser Wert überschritten, wird der überschüssige Wasserdampf an die Umgebung abgegeben. In der Natur beginnt es zu regnen, zu Hause beschlägt beispielsweise der Spiegel im Bad, das Fenster im Schlafzimmer usw.

Warum beschlagen meine Fenster?

Trifft warme Umgebungsluft mit hohem Wasserdampfgehalt auf ein kaltes Getränk oder eine Wand, kühlt die Luft in dieser Region ab und kann folglich nicht mehr so viel Wasserdampf speichern. Die überschüssige Feuchtigkeit muss an die Umgebung, sprich an Ihrem Glas, Ihren Wänden, Ihren Möbeln, ect. abgegeben werden.

Was passiert mit der Luftfeuchtigkeit?

Gefahr von Schimmelbefall für Wände, Möbel ect.

Im Falle von Gläser und Spiegel wird dieser Effekt durch das Beschlagen Ihres Glases sichtbar. Dringt die Feuchtigkeit in Wände, Möbel ect. kann es sein, dass Sie dies nicht sofort bemerken, da es nicht so wie beim Spiegel offensichtlich ist. Dauert dieser Zustand jedoch über einen längeren Zeitraum an, freuen sich Schimmelpilze, die unter solchen feuchten Gegebenheiten einen idealen Nährboden erlangen.

Kalte Wände - ein Problem in dreierlei Hinsicht

Sind bei Ihnen beispielsweise die Wände wegen einer schlechten Außenisolierung kalt, muss die Lufttemperatur umso höher sein, damit Sie sich einerseits in dem Raum wohlfühlen und andererseits die Wandtemperatur erwärmt wird, um eine mögliche Kondensation an der Wand zu vermeiden und die Gefahr von Schimmelbildung als Konsequenz der Kondensation zu verhindern. Sie gleichen schlechte Außenisolierung und das Risiko für einen Schimmelpilzbefall durch verstärktes Heizen aus und verbrauchen somit mehr Energie.

Lassen Sie es nicht so weit kommen!

Wie löse ich das Problem?

Wie bekomme ich Feuchtigkeit aus dem Raum?

Luft kann in Abhängigkeit von der Temperatur unterschiedliche Mengen an Wasserdampf aufnehmen. Kühle Luft nimmt weniger Wasserdampf auf als warme Luft.

Frische Luft herein - erwärmen - und wieder ablüften

Kalte Außenluft, die beim Lüften in den Raum gelangt, erwärmt sich und kann somit mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Um möglichst viel Feuchtigkeit aus dem Raum zu entfernen, sollten Sie daher öfters am Tag lüften.

Woher weiß ich, wie hoch die Luftfeuchtigkeit außen ist?

Sie können im Internet auf diversen Portalen sich die Luftfeuchtigkeit für einen bestimmten Ort anzeigen lassen. Einfacher und bequemer ist es, die bluSensor AIR Lüftungs-App zu verwenden. Diese ist gratis erhältlich und zeigt Ihnen zu Ihrem Standort die Außenluftfeuchtigkeit an. Falls Sie auch Ihre Luftfeuchtigkeit im Raum wissen, errechnet die App, ob ein guter Zeitpunkt zum Lüften ist und zeigt die geschätzte Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften an.

Unsicher - messen Sie zusätzlich Ihre Werte im Innenraum!

Wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen oder zur Vorbeugung von Schimmel auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie Ihre Raumluftwerte prüfen. Passend zu der bluSensor AIR Lüftungs-App gibt es ein bluSensor Messgerät, das in die App integriert ist und automatisch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum bei der Lüftungsberechnung berücksichtigt - ohne dass Sie manuell Innenraum-Luftfeuchtewerte eingeben müssen. Zusätzlich können Sie mittels Langzeitaufzeichnungen und automatischer Alarmfunktion Ihr Raumklima bequem, präzise und einfach analysieren und Ihr Lüftungsverhalten entsprechend verbessern.

Wie lüfte ich richtig?

Richtiges Heizen und Lüften, insbesondere in „luftdichten“ Gebäuden, ist heutzutage umso wichtiger.

Um ein gesundes Raumklima mit genügend Sauerstoff und optimaler Luftfeuchtigkeit zu erhalten, muss frische Luft von draußen in den Raum gelangen, d.h. man muss lüften und zwar RICHTIG lüften d.h. so kurz wie möglich – um Energie zu sparen – aber dennoch lange genug – um einen wirkungsvollen Luftaustausch zu erzielen.

Ausreichender Luftwechsel ist Grundlage für ein „Wohnfühlklima.

Die Vorteile von richtigem Lüften sind:
  • Reduktion von überschüssiger Luftfeuchtigkeit
  • Reduktion von Schad- und Geruchsstoffen
  • Wände und Möbel bleiben warm

Stoßlüften oder Querlüften ist die beste Art der Fensterlüftung!

Unsere App „BluSensor AIR“ hilft Ihnen den richtigen Zeitpunkt zum Lüften zu finden.

Querlüften 2 - 5 Minuten Weit geöffnete und querliegende Fenster
Stoßlüften 5 - 10 Minuten Fenster ganz öffnen, gegenüberliegende Türe geschlossen

Die Dauer der Lüftung, um einen Luftwechsel zu erzielen, ist stark abhängig von der Außentemperatur. Je kälter es draußen ist, umso kürzer müssen Sie lüften.

Faustregel - Wie oft soll ich lüften?

Lüften Sie 2 - 4x täglich, je nachdem wie viel Sie sich in den Räumen aufhalten.

Tipp:

Die bluSensor AIR App, in der gratis Version hat einen integrierten Timer, der je nach Außentemperatur und -luftfeuchtigkeit die optimale Lüftungsdauer berechnet und Sie nach Ablauf dieser Zeit alarmiert, damit Sie nicht unnötige Heizkosten verschwenden.

Warum sollten Sie die Fenster nicht kippen?

Bei dieser Lüftungsart bleiben die Fenster oft über einen längeren Zeitraum geöffnet und die Wände und Möbel kühlen ab. Besonders in exponierten Ecken ist die Temperatur oft kälter und die Luftfeuchtigkeit kondensiert an der Wand. Wenn die Taupunkttemperatur unterschritten wird, kondensiert die Luft in diesen Bereichen und es besteht die Gefahr von Schimmelbildung.

Sofort Lüften ist mit Abstand am effektivsten!

Machen Sie es sich zur Gewohnheit unmittelbar im Anschluss an das Duschen, Baden, Kochen oder Fußbodenwischen Stoß zu lüften und vor Benutzung der Räume, die Türen zu schließen. Diese sollten erst nach dem Lüftungsvorgang wieder geöffnet werden. So gelangt die feuchte Luft am besten nach draußen, zieht nicht in Möbel und Wände ein und verteilt sich nicht in den anderen Räumen.

Übrigens: Bei kalter Außenluft können Sie auch bei Regenwetter lüften, da die Luft im Raum erwärmt wird und dadurch Feuchtigkeit aus dem Raum aufgenommen werden kann.

Nach dem Aufstehen lüften Sie Ihr Schlafzimmer am besten gut durch. Das macht fit für den Tag und vertreibt die Feuchtigkeit, die sich über Nacht in der Luft, in den Möbeln und im Putz angereichert hat. Vor dem Schlafen gehen unbedingt nochmals lüften, um das Kohlendioxid im Raum auf ein Minimum zu reduzieren. Das sorgt für einen guten Schlaf.

Zusätzlich im Bad

Im Bad sollte nach dem Duschen das Wasser von Wänden und Böden abgetrocknet werden. Nasse Handtücher sollten möglichst schnell am Heizkörper getrocknet werden. Bei Badezimmern ohne Fenster sollte eine Schachtlüftung eingebaut werden. Hinweis: Wussten Sie, dass der Abzugsventilator im Bad und WC nur ausreichend funktioniert, wenn gleichzeitig Frischluft in die Wohnung gelangt. Für einen ordnungsgemäßen Betrieb des Ventilators muss ein entsprechender Unterdruck erzeugt werden.

Dunstabzug beim Kochen einschalten!

Verwenden Sie in der Küche einen Dunstabzug mit Abführung der Abluft ins Freie. Ein solcher Abzug hilft viel Feuchtigkeit, die beim Kochen entsteht, zu entfernen.

Türen schließen hilft!

Türen zu wenig beheizten Räumen oder Räumen mit viel Feuchtigkeit sollten geschlossen bleiben, damit sich die Feuchtigkeit nicht in der gesamten Wohnung verteilt.

Wenig beheizte Räume

Weniger beheizte Räume (z.B. Schlafzimmer) sollten nicht mittels warmer Luft aus benachbarten Räumen erwärmt werden. Warme Luft gelangt in den Raum, kühlt ab und es kann an Wänden oder Fensterscheiben zu Tauwasserbildung kommen, d.h. Türen zu kälteren Räumen immer schließen.

Lüften im Sommer

Der richtige Zeitpunkt zum Lüften im Sommer ist früh morgens oder später am Abend, wenn die Außentemperatur wieder kühler wird. Untertags sollten Fenster und Türen möglichst geschlossen bleiben.

Lüften im Keller - Achtung!

Der Keller sollte im Sommer möglichst wenig und wenn, dann nur in den kühlen Morgenstunden gelüftet werden, sonst trifft warme Luft auf kalte Kellerwände und Möbel und kondensiert und es besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Falsches Lüften im Sommer ist die Hauptursache für feuchte Keller.

Lüften bei längerer Abwesenheit

Vermeiden Sie, Ihre Fenster während der Heizperiode in dauernder Kippstellung geöffnet zu lassen, da sich an abgekühlten Stellen im Raum Kondenswasser bildet. Zudem geht Heizenergie verloren. In den Sommermonaten ist dies jedoch kein Problem. Beachten Sie jedoch, dass dies kein Ersatz für eine richtige Stoßlüftung ist.

Tipp:

Verwenden Sie in gefährdeten Kellerräumen ein bluSensor AIR Messgerät, um die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur zu kontrollieren. Die bluSensor AIR App berechnet Ihnen automatisch, ob Sie zu einem gegebenen Zeitpunkt lüften können oder nicht und alarmiert Sie bei Überschreitung der Grenzwerte.

Vorsorge gegen Schimmel

Schimmelpilze kommen überall vor. Übersteigt jedoch die Schimmelkonzentration einen bestimmte Wert kann es zu gesundheitlichen Problemen vor allem Atemwegsbeschwerden führen. Sporen und Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen gelangen in die Raumluft, werden eingeatmet und können beim Menschen allergische und reizende Reaktionen auslösen.

Die Ursache für Schimmel ist immer erhöhte Feuchtigkeit.

Vorbeugemaßnahmen gegen Schimmel

Richtiges Lüften verringert die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und beugt somit Schimmelbefall vor.

Feuchtigkeitsabgabe reduzieren
  • Keinesfalls Wäsche in Wohnräumen trocknen.
  • Türen zu Räumen mit hoher Feuchtigkeit schließen (Duschen, Kochen, Bügeln ect.) und nach Gebrauch unbedingt richtig ablüften.
  • Anzahl der Zimmerpflanzen reduzieren. Diese verdunsten das Wasser mit dem sie gegossen wurden.
  • Aquarien unbedingt abdecken.
  • Wäschetrockner vermeiden.
Raumecken frei lassen

Verzichten Sie in Raumecken auf Möbel, da diese besonders gefährdet sind. An kritischen Stellen muss eine Luftbewegung möglich sein.

Möbel nicht direkt an Außenwand stellen

Stellen Sie Ihre Möbel nicht direkt an Außenmauern. Durch einen Abstand von 5-10 cm kann eine Restzirkulation der Luft erreicht werden.

Bilder mit Abstand aufhängen

Sorgen Sie auch für eine Restzirkulation hinter den Bildern.

Geeignete Wandoberfläche wählen

Vermeiden Sie Tapeten, Dispersionsfarbe oder Leimfarbe und verwenden Sie stattdessen mineralische Kalk- und Silikatfarben. Diffusionsoffene Wandverkleidungen sind besser, als eine Wand mit Anstrichen sozusagen zu versiegeln.

Mehr Heizen - manchmal der letzte Ausweg

Durch die Erhöhung der Temperatur kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Durch gezieltes Lüften und Heizen kann mehr Luftfeuchtigkeit aus dem Raum entfernt werden.

Hinweis: Wenn Sie Wäsche unbedingt in der Wohnung trocknen müssen, sollten Sie die Zimmertüre schließen und öfters in kurzen Intervallen lüften.

Türen zu kalten Räumen schließen

Vermeiden Sie, dass feuchte Luft in besonders gefährdete Räume gelangt.

Anfangs modriger Geruch

Schimmelpilze entstehen im Verborgenen. Anfangs ist ein modriger, muffiger Geruch wahrnehmbar. Schimmelpilze bilden in der Wachstumsphase Zellfäden, die meist farblos sind und mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Erste schwarze Punkte oder Flecken sichtbar

Zur Vermehrung bilden Schimmelpilze sogenannte Sporen, die farblich als schwarze oder gelbe Schimmelflecken erkennbar sind.

Oberflächenschimmel

Der Schimmel breitet sich weiter aus und es besteht kein Zweifel mehr über den Befall.

Achtung - Schimmel entsteht auch im Verborgenen

Schwieriger wird es einen Schimmelbefall in Hohlräumen hinter Verschalungen, Decken oder Wänden festzustellen. Falls Sie so einen Verdacht schöpfen, konsultieren Sie bitte einen Fachexperten. Zunehmend werden speziell ausgebildete Spürhunde eingesetzt, um verborgene Schimmelkontaminationen zu erschnüffeln. Dies kann hilfreich sein, falls Sie nicht genau wissen, wo sich Ihr Schimmel versteckt hat und Sie nicht alle Verschalungen auf Verdacht demontieren wollen.

Sanierung von Schimmel

Wichtig - Ursache beseitigen

Bevor Sie mit einer Schimmelpilzsanierung beginnen, muss den Ursachen für den Schimmelpilzbefall nachgegangen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Schimmel nicht wieder kommt.

Erhöhte Luftfeuchtigkeit kann zwei Ursachen haben:

  • Bauseitige Schäden oder
  • Falsches Verhalten der Raumnutzer

Streitigkeiten - Wer ist schuld?

Bei Neubauten kommt es oft zu Streitigkeiten zwischen Bauträger und Eigentümern, die sich gegenseitig entweder Mängel oder falsches Wohnverhalten vorwerfen. Auch bei Mietverhältnissen ist Schimmel oft Anlassthema zu Zwistigkeiten, wer am Schimmel schuld ist, die oft vor Gericht enden und nach Anhörung eines Sachverständigen entschieden werden müssen. Hausverwaltungen gehen meistens davon aus, dass Mieter zu wenig lüften.

Unbedingt falsches Wohnverhalten ausschließen

Egal, ob Sie mit dem Mieter, Vermieter oder Bauträger über Schuldzuweisungen diskutieren oder nicht und bevor Sie bauseitige Schäden mit Gutachter nachweisen, empfiehlt sich das eigene Wohnverhalten auf Richtigkeit zu kontrollieren. Sich hier Fehler einzugestehen, ist immer noch die einfachste und „kostengünstigste“ Art Schimmelursachen zu beseitigen. Auch die Bestätigung, dass Ihr Lüftungs- und Heiz- verhalten korrekt ist, bekräftigt Sie in der weiteren Abklärung der Ursachen.

Tipp:

Kaufen Sie ein Messgerät, mit dem Sie Ihr Wohnverhalten kontrollieren und aufzeichnen können. Lernen Sie mit der Lüftungs-App richtig zu lüften und sorgen Sie vor. Falls dennoch Schimmel entsteht, können Sie mit den protokollierten Werten einen Fachmann kontaktieren und andere Ursachen für den Schimmel abklären.

Falsch gelüftet - kleineren Schimmelbefall selbst sanieren

Falls keine Bauwerksmängel vorliegen und es sich um einen kleineren, oberflächlichen Befall handelt, d.h. nicht größer als einen halben Quadratmeter (m2) und Sie nicht an allergischen und chronischen Atemwegserkrankungen leiden und auch kein geschwächtes Immunsystem haben, können Sie Sanierungsarbeiten eventuell selbst durchführen. Andernfalls sollten Sie unbedingt Fachpersonal zu Rate ziehen.

Tipps für Sanierungsmaßnahmen

Staubarm arbeiten

Verhindern Sie, dass übermäßig viele Pilzsporen in die Raumluft gelangen. Anstatt befallene Stellen trocken abzuwischen, verwenden Sie ein feuchtes Tuch. Böden nicht mit den Besen kehren!

Verwenden Sie nur Staubsauger:
  • mit speziellen Feinstaubfiltern (HEPA-Filter)
  • mit geprüfter Gehäusedichtheit (Allergiker-Staubsauger
Herkömmliche Staubsauger wirbeln die Sporen in Ihre Atemluft. Falls Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, kaufen Sie sich eine Staubmaske / -brille ihn Ihrem Baumarkt. Verwenden Sie Handschuhe.

Berühren Sie Schimmelpilze nicht mit der bloßen Hand.

Desinfektionsmittel

Zum Reinigen und desinfizieren können Sie z.B. bei trockenen Flächen 70%-igen und bei feuchten Stellen 80%-igen Ethylalkohol verwenden. Putzlappen müssen fachgerecht entsorgt werden - Vorsicht! Brandgefahr von konzentriertem Alkohol. Vor der Verwendung von Essig wird abgeraten: mit dem Essig gelangen organische Nährstoffe auf die Materialen, die das Pilzwachstum fördern. Zudem neutralisieren viele Baustoffe, insbesondere Kalk, den Essig.

Vorsicht vor chemischer Pilzbekämpfung

Diese Wirkstoffe bleiben über einen längeren Zeitraum in den Innenräumen und es ist nicht auszuschließen, dass diese Wirkstoffe die Gesundheit der Bewohner gefährden. Sollten Sie diese dennoch verwenden, unbedingt oft und richtig lüften.

Alles gründlich reinigen

Ziel muss sein, Schimmelpilze vollständig zu entfernen. Was Sie nicht reinigen können, sollten Sie entsorgen. Speziell bei Polsterungen, Teppichen oder Tapeten, die nicht vollständig gereinigt werden können, ist die Überwindung für viele groß, diese wegzuschmeißen. Auch den Putz von der Wand abzuschlagen, ist für viele eine große Hemmschwelle. Aber bitte bedenken Sie: auch abgetötete Pilze können gesundheitliche Probleme verursachen!

Schimmelbefall auf glatten Flächen

Möbel, Fliesen, Keramik, Glas ect. mit Haushaltsreiniger anfeuchten und wie oben beschrieben sanieren.

Schimmelbefall von Möbelstücke

Befallene Möbelstücke mit geschlossener Oberfläche (Stühle, Tische, Schränke) sind wie oben beschrieben zu reinigen.

Schimmelbefall von Polsterungen

Stark befallene Polsterungen sind nur mit erheblichem Aufwand zu sanieren und sollten daher entsorgt werden.

Schimmelbefall von Textilien

Haustextilien (Teppiche, Vorhänge) sind ebenfalls nur mit großem Aufwand sachgerecht zu reinigen. Eine Neuanschaffung ist meistens die kostengünstigere Variante.

Schimmelbefall in Silikonfugen

Silikonfugen sollten komplett entfernt werden und durch spezielles Sanitärsilikon ersetzt werden (Ausführung durch Fachbetrieb).

Schimmelbefall von porösen Materialien

Tapete, Gipskarton-Platten, poröses Mauerwerk und Deckenverschalungen können schwer oder gar nicht gereinigt werden, da das Pilzwachstum sehr tief ins Material eindringt.

Nach Beendigung

Verpacken Sie die belasteten Abfälle in Plastikbeutel. Als Abschluss sollten Sie Ihre Kleidung ebenfalls gründlich waschen und duschen.